Ziel des TrUSD-Projekts ist es, im Einklang mit den gesetzlichen Regelungen, insbesondere der europäischen Datenschutzgrundverordnung, mehr Transparenz für den Arbeitnehmer bei der Erhebung, Speicherung, Verbreitung und Nutzung persönlicher Daten am Arbeitsplatz zu schaffen und ihm zugleich Möglichkeiten zu bieten, seine Selbst- und Mitbestimmungsrechte wahrzunehmen.

Mit den Ergebnissen des TrUSD-Projektes werden Arbeitgebern die Mittel in die Hand gegeben, ihren Arbeitnehmern eine entsprechende Schnittstelle, ein sogenanntes Privacy Dashboard, zur Verfügung zu stellen, welches den Arbeitnehmern in einfacher und verständlicher Weise die notwendigen Informationen liefert. Des Weiteren werden den Beschäftigten Einstellmöglichkeiten geboten, um ihre Datenschutzpräferenzen auszudrücken und durchzusetzen. Hierbei sollen stets die konkreten Bedürfnisse von Arbeitnehmern und Arbeitnehmervertretern berücksichtigt werden.

Transparenzziele

  • Entwicklung neuartiger Transparenztechnologien, welche dem Nutzer situationsbedingt passende Informationen über die Verwendung der eigenen Daten liefern und nachvollziehbar die gesamte Historie der Entscheidungen und Datenzugriffe darstellen können, um auch nach Einräumung von Nutzungsrechten die Verwendung der Daten nachzuvollziehen (Data Provenance). Die Darstellung der Transparenzinformationen wird sowohl zentral im Privacy Dashboard als auch kontextuell in der Darstellung von Geschäftsprozessen integriert.

Selbstbestimmtheitsziele

  • Entwicklung von benutzerfreundlichen Mitbestimmungsmöglichkeiten für den Arbeitnehmer.
  • Untersuchung, Entwicklung und Integration von Durchsetzungskomponenten für die Privatsphärenanforderungen der Arbeitnehmer (z. B. Anonymisierungsfunktionen, Datennutzungskontrolle).
  • Unterstützung eines fairen Interessenausgleichs zwischen Arbeitnehmern, Arbeitnehmervertretungen (z. B. Betriebs- und Personalräten, Gewerkschaften) und Arbeitgebern bezüglich der Transparenz und Mitbestimmungsmöglichkeit.
  • Entwicklung eines optimierten Qualitätsmodells, welches Privatheit, Benutzerfreundlichkeit und Rechtskonformität in Einklang bringt.

Prozessziele

  • Entwicklung eines managementorientierten Vorgehensmodells, das die erforderlichen partizipativen Aushandlungsprozesse bei der Umsetzung privatheitsfreundlicher digitaler Arbeitsprozesse und die darin enthaltene Datenerfassung in Unternehmen abbildet; Schaffung einer datenschutzbezogenen Vertrauenskultur zwischen Beschäftigten, Arbeitnehmervertretungen (z. B. Betriebs- und Personalräten, Gewerkschaften) und Arbeitgebern.
  • Entwicklung eines Selbstbewertungsinstruments zum Beschäftigtendatenschutz in einer digitalen Arbeitswelt zur niederschwelligen Sensibilisierung von Unternehmen für das Thema.
  • Schaffung von Rechtskonformität der Projektergebnisse, insbesondere bezogen auf die neuen rechtlichen Herausforderungen, u. a. durch die Datenschutzgrundverordnung.

Fazit

Im internationalen Vergleich haben die Deutschen ein überdurchschnittliches Datenschutzbewusstsein und sind besonders kritisch, wenn es um die Preisgabe personenbezogener Daten geht. Dementsprechend gilt die deutsche Industrie als führend, was die datenschutzfreundliche Gestaltung von Informationsverarbeitungslösungen betrifft: »Privacy made in Germany« genießt ein hohes Ansehen. TrUSD trägt dazu bei, diesen Wettbewerbsvorteil auszubauen und zu festigen. Durch die kostenlose Veröffentlichung und Verbreitung vieler Projektergebnisse können auch weitere deutsche Hersteller- und Anwenderunternehmen, die nicht direkt am Projekt beteiligt sind, von den Projektergebnissen profitieren.